Werkzeuge zum Gemeinschaftskompass
Auf dieser Seite stelle ich eine kleine Auswahl von Werkzeugen vor, die für die Vertiefung der verschiedenen Aspekte geeignet sind, und verlinke zu den ausführlichen Werkzeugbeschreibungen.
Die meisten dieser Werkzeuge sind Auszüge aus meinem Buch „Gemeinsam die Welt verändern – aber wie?„. Der Oekom-Verlag hat freundlicherweise zugestimmt, dass ich sie auch auf meiner Website veröffentliche. Viele weitere Werkzeuge und methodische Überlegungen finden sich in dem Buch.
Werkzeuge zum Vertiefen des Miteinanders von Individuen in Gemeinschaft
Zwiegespräche sind eine schöne und einfache Möglichkeit, tiefe Gespräche zwischen vielen Projektmitgliedern zu initiieren. Ein Tool, das nur 15 – 25 Minuten Zeit braucht, und viel Verbindung schafft! Eine anspruchsvolle Variante davon ist die Übung: „Was steht zwischen uns?“ – ein reinigender Sommerregen, bei dem Beziehungen geklärt werden können.
Eine Übung, die zu tiefen Gesprächen jenseits der Kopfebene einlädt, ist „Hier mit Dir Fühle ich…“ aus dem Authentic Relationship Training.
Die Felderforschung ermöglicht es, auf eine „bewegte“ Art und Weise verschiedene Standpunkte zu verdeutlichen, und das Feld rund um ein Thema mit all seinen Facetten zu erforschen. Das Besondere ist, dass die Beteiligten nicht auf ihren Positionen sitzen bleiben, sondern eingeladen sind, die Standpunkte auch im Raum zu verdeutlichen und auch verschiedene Standpunkte, die sie nachvollziehen können, einzunehmen. Dies führt zu mehr Beweglichkeit auch in den inhaltlichen Standpunkten und erleichtert eine anschließende Lösungsfindung.
Wenn ein Konflikt zwischen zwei Menschen oder Parteien das Projekt als ganzes belastet, bietet sich manchmal eine Konflikterforschung im Zentrum der Gruppe an. Ich nenne die von mir dazu entwickelte Methode „Lagerfeuergespräch„.
Die Rangreflektion ist eine der Grundlagen, wenn Initiativen gemeinsam auf das Thema „Macht und Rang“ miteinander schauen wollen. Sie macht die Vielschichtigkeit und Situationsabhängigkeit von „Rang“ deutlich.
Mit dem Wahrheitsmandala aus der Tiefenökologie kann man einen guten Rahmen schaffen, in dem alle Beteiligten eingeladen sind, all ihre Gefühle zu zeigen – auch die, die wir sonst gerne verstecken oder verdrängen.
Bei emotional beladenen Meinungsverschiedenheiten kann die Methode „Streit„ aus der Lewis Deep Democracy sehr hilfreich sein.
Werkzeuge zum Erarbeiten der Intention
Der Traumkreis ist ein ganz wichtiges Werkzeug aus dem Dragon Dreaming. Er beschreibt den Moment, in dem ein Projekt als der Traum des Initiators stirbt, und als Traum der ganzen Gruppe wieder aufersteht. Ein Werkzeug, das häufig Begeisterung für die gemeinsame Sache schafft, und einen Steinbruch von Ideen liefert!
Die Zielscheibe hilft dann, genauer zu erarbeiten, was die gemeinsamen Ziele sind.
Werkzeuge für eine gemeinschaftsförderliche Struktur
Die 3-Bälle-Moderation ist ein einfaches Tool, das für Gruppen von 3-10 Menschen leicht eine Rednerliste ersetzen kann.
Soziometrie kann helfen, die Positionen innerhalb der Gruppe deutlicher zu machen, und lockert Sitzungen auf.
Der Fishbowl ermöglicht eine Kleingruppendiskussion in der Großgruppe.
Die Moderation mit Farbkärtchen kenne ich aus der amerikanischen Cohousing-Bewegung, und sie hat sich gerade bei heißen Diskussionen sehr bewährt.
Die Soziokratie hält hierfür viele wertvolle Werkzeuge bereit, ich habe Beschreibungen zum Ablauf soziokratischer Treffen, der soziokratischen Kreismoderation, den soziokratischen Wahlen und zum soziokratischen Entwicklungsgespräch (360°-Feedback) geschrieben.
Das Systemische Konsensieren als ein Weg, die am besten getragene Lösung zu finden, ist genial, passt gut zur Soziokratie aber auch zu jedem anderen Entscheidungsweg, in dem es darum geht, auch die Einwände und Zwischentöne ernst zu nehmen.
Die „Debatte“ aus der Lewis Deep Democracy ist ein sehr sinnvolles Tool, um bei Meinungsverschiedenheiten einen konstruktiven Raum für beide Seiten zu geben, und über die Frage: „Was berührt mich davon?“ sich auf eine neue Art einer Lösung anzunähern.
Werkzeuge zum besseren Bewältigen der Praxis
Der Gemeinschaftskompass kann auch als Tool für Projektplanung verwendet werden. Er sichert ab, dass keiner der wesentlichen Aspekte vergessen wird. Wie Projektplanung mit dem Gemeinschaftskompass funktioniert, erläutere ich auf in diesem Dokument.
Mit dem Tool „Traumjobs“, das ich in dem ERASMUS-Projekt „Community Learning Incubator for Sustainability“ kennengelernt habe, lassen sich die eigenen Träume und Entwicklungswünsche und die Bedürfnisse der Initiative besser zusammenbringen.
Werkzeuge zur Ernte: Wertschätzung, Auswerten, Feedback
Mit dem warmen Regen, Wertschätzungszetteln und wertschätzenden Begegnungen stelle ich drei Tools vor, wie Menschen sich leicht gegenseitig Wertschätzung geben können – eine ganz besondere Wohltat für jede Initiative!
Ich Wills’s Wissen! ist die herausforderndere Variante, in denen auch kritisches Feedback ganz explizit eingeladen ist.
What? So what? Now what? ist ein schlichter Ansatz für die Auswertung eines jeden Prozesses, den ich von „liberating structures“ gelernt habe. So einfach, und doch so wertvoll!
Den Gemeinschaftskompass als Ganzes anwenden
Der Gemeinschaftskompass kann ein wertvolles Tool zur Projektdiagnose sein. Wie das mit einer Gruppe ablaufen kann, schildere ich hier.
Auch kann der Gemeinschaftskompass als Inspiration dienen, „Hüte“ (Verantwortlichkeiten) in einer Initiative zu verteilen, damit kein Aspekt verloren geht.
Kleiner Hinweis zum Ausdrucken: Die Beschreibungen sind auf A5 formatiert. Um Papier zu sparen, empfehle ich, beim Druck auf A4-Papier auf „Querformat“ und „Mehrere Seiten“ (2 Seiten auf eine Seite) einzustellen, dann benötigt man nur halb so viel Papier!
Jetzt neugierig auf das Buch geworden? Hier kann man es erwerben!
Oder willst Du den Gemeinschaftskompass in einem Seminar vertiefen? Hier geht’s zu den nächsten Seminaren.
Ganz bequem von zuhause aus lässt sich der Gemeinschaftskompass online kennenlernen.
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