Touri-Aktivitäten in Banos, am Chimborazo und Quilotoa

Hierzu schreibe ich gar nicht viel, sondern teile einfach ein paar Bilder, um Euch einen Eindruck zu geben.

Banos: Der Outdoor-Touri-Ort Ecuadors schlechthin. An jeder Ecke Agenturen, die alle möglichen “Abenteuer” anbieten. Ich wollte 2 Tage bleiben, und bin 4 Tage geblieben. Habe dafür Cuenca gestrichen, ich mag Natur lieber als Städte. Ich habe viel davon mitgenommen:

  • Fahrradtour hinunter Richtung Regenwald über die “Ruta de las Cascadas” – mit Besichtigung vieler Wasserfälle, Canopy (Ziplining … mit einer Art Spielplatzseilbahn, nur viel besser gesichert über die Schlucht fliegen), Fahrt in Tarabita, einer altertümlichen Seilbahn, die als Brückenersatz genutzt wurde, und tollen Aussichten.
Los geht’s zur Fahrradtour!
Pailon del Diablo – der schönste Wasserfall!
Badepause unterm Wasserfall
Canopy – der Abflug.
Hier bin ich drüber geflogen, aber von mir gibt’s da kein Foto.

Die nächsten Aktivitäten: Canoning und Rafting, leider sind die Bilder vom Rafting noch nicht hier angekommen, sie werden nachgereicht, sobald ich sie habe. So typische moderne Outdoor-Adventure-Aktivitäten, aber sie machen mir großen Spass! Auch wenn ich immer mit mindestens 2 Jahrzehnten Abstand die älteste Teilnehmerin war.

Canyoning – hier das Abseilen über einen 35 m hohen Wasserfall-Überhang. Um die Dimensionen zu erahnen, beachtet rechts das Gatter, das auf der Höhe ist, wo ich 10 Sekunden später abgeseilt ankomme.

Und nun die Fotos vom Rafting:

Ich sitze links an vorletzter Position.

Und natürlich wandern durch tolle Landschaften mit exotischen Pflanzen.

Der aktive Vulkan Tungurahua, der Banos überragt, hüllte sein Haupt stets in Wolken.

Von Banos fuhr ich über einen Kurzbesuch bei einem spannenden Projekt (das bekommt noch einen eigenen Bericht) zunächst mal zum Chimborazo, dem Berg, dessen Gipfel am nächsten zur Sonne ist – er ist zwar nicht der höchste der über dem Erdboden, aber da die Erde etwas ellipsenförmig ist, ist er doch der Punkt, der am weitesten vom Erdmittelpunkt weg ist. Ich war aber nicht oben, das ist eine 12-StundenTour, für die man um 2 Uhr morgens aufbricht, und das Wetter muss stimmen. Nix für mich. Ich bin – geleitet von einem einheimischen, indigenen Führer zu einem heiligen Quichua-Ort gelaufen, dem Templo Machay. 4.650 m über dem Meeresspiegel. Im Regen und Schnee … den Gipfel des Berges habe ich nie gesehen, dafür wildlebende Vikunyas, Verwandte der Alpakas, verschiedene Landschaften kurz unter der Schneegrenze in den Anden, und viel von meinem Führer über Landschaft und Kultur erfahren.

Im Templo Machay

Danach ging’s mit dem öffentlichen Bus weiter, zur Lagune Quilotoa, einem Kratersee auf 3.500 m Höhe, umrandet von einem bis zu 3.950 m hohen Kraterrand. Die ist auch einmalig schön, ich bin sowohl zur Lagune gewandert, wie auch mit einheimischer Führerin um den Kraterrand herum (14 km, ca. 700 Höhenmeter hoch und runter, bei sehr dünner Luft). Von der Begegnung in Quilotoa, aus der vielleicht noch ein Gemeinschaftskompass-Workshop für Indigenas resultieren wird, erzähle ich in einem anderen Beitrag, hier nur die Bilder von der Natur dort.

Im Hintergrund die Ilinizas, ebenfalls Vulkangipfel.
Bootsfahrt auf der Lagune
Auf dem manchmal sehr schmalen Krater-Grat.
Ich mit Maria, die mich um den Krater geführt hat. Sie mit traditioneller Indigena-Tracht, Ballerinas an den Füßen und einer Plastiktüte als Gepäck. Ich mit Wanderrucksack (zum Klamotten-Wechseln beim Rauf und Runtergehen, fürs Essen, Wasser, etc.), Stöcken, und Bergschuhen. Sie war natürlich viel fitter als ich.

Ich habe in der letzten Wochen viel mehr Geld für Touri-Aktivitäten ausgegeben als ich je gedacht hätte, auch wenn es für europäische Verhältnisse günstig ist. Nie im Leben würde ich mir in Europa einen Führer / Führerin für mich alleine buchen. Aber hier sind die Leute alle ohne Aufträge und Arbeit wegen CoVid, und so kann ich es auch gleichzeitig als Unterstützung für Einheimische sehen, die sehr froh über die Aufträge sind. Maria wollte 15 Euro für den Tag, den sie mit mir um den Krater lief. Sie sprach auch leider so schlecht spanisch, dass ich von ihr nicht viel erfahren habe. Mein Führer Miguel am Chimborazo war professionell, er bekam 50 Euro – inclusive Transport dorthin, was etwa eine Stunde Autofahrt ist. Das war es auf jeden Fall wert, weil er mir ganz viel auch von der Kultur und dem Alltag der Indigenas erzählt hat.

Jetzt bin ich wieder bei meinen Freund:innen in der Nähe von Quito, oder besser gesagt, in ihrem Haus, denn sie sind schon an der Küste. Am Wochenende gebe ich einen Gemeinschaftskompass-Workshop in einem Permakulturprojekt im Küstenregenwald, und dann fahre ich zu dem Projekt meiner Freund:innen, und werde dort u.a. auch mit ihnen arbeiten. Meine Haupt-Touri-Woche liegt also hinter mir.

Zumindest die mit vielen Aktivitäten: Denn nächste Woche werde ich zunächst mal in einer Strandhütte logieren, weil im Projekt meiner Freund:innen gerade noch alles aufgebaut wird. Ich werde also tagelang am Strand sein, an meinem Buch schreiben, ab und zu schwimmen gehen, und nur ab und zu mit den Leuten Gemeinschaftskompass machen. Und ab und zu mit ihnen den Regenwald rund um ihren Platz erkunden.